Temmel & Seywald bei Bundespräsident Fischer

Sorge um zunehmende Kommerzialisierung der Nachrichten

Eine Urkunde für den Bundespräsidenten
Bundespräsident Dr. Heinz Fischer wurde bei einer pressetext-Leserumfrage zum Meinungsbildner des Jahres gewählt. Die pressetext-Chefs Dr. Franz Temmel und Dr. Wilfried Seywald gratulierten dem Staatsoberhaupt Montag nachmittag in der Präsi(Alle hier veröffentlichten Pressefotos stehen zum honorarfreien Abdruck zur Verfügung.)Download

Wien – Bundespräsident Dr. Heinz Fischer hat am Montag nachmittag die Auszeichnung zum "Meinungsbildner des Jahres" entgegen genommen. Fischer habe das Meinungsklima in Österreich in den vergangenen Monaten am positivsten beeinflusst, urteilten die Leser der Nachrichtenagentur pressetext. "Gewöhnlich zeichnet der Bundespräsident herausragende Persönlichkeiten aus. Diesmal ist es umgekehrt", sagte Pressetext-Chef Franz Temmel bei der Übergabe der Auszeichnung in der Präsidentschaftskanzlei in Wien. http://www.pressetext.at/umfrage06/meinungsbildner.mc

Im anschließendem Gespräch mit den Pressetext-Gründern Franz Temmel und Wilfried Seywald appellierte der Bundespräsident an die Medien, zu einem positiven Meinungsklima beizutragen, in dem sie sich der Objektivität verschreiben, verantwortungsbewusst sind und eine vernünftige Gewichtung vornehmen, die auch positive Aspekte in der Berichterstattung zulässt. "Ausschließlich positive Berichterstattung allein kann man aber auch nicht verlangen, denn die Welt ist nicht nur positiv", sagte Fischer. "Kritik muss möglich sein."

Fischer sieht die Rolle von Internet und neuen Medien positiv, verwies jedoch auch auf die große Verantwortung, die junge Medienmacher damit übernehmen. Seine Wahl zum Meinungsbildner verdanke er wohl dem ständigen Bemühen um ausgewogene, vernünftige und wohlüberlegte Positionen. Fischer im Wortlaut: "Lieber verzichte ich auf einen Gag, als durch eine unüberlegte Aussage jemandem unrecht zu tun. Dasselbe gilt in der Wirtschaft, in der Kultur und in jedem anderen Bereich. Wenn man glaubwürdig sein will, darf man seine Meinung nicht immer an jede neue individuelle Situation anpassen."

Zur Entwicklung der Medienpolitik sagte Fischer, sehr wichtig sei Pluralismus. Vielfalt spiele eine ganz wichtige Rolle. Hinzu kämen gewisse Fragen der Medienkultur und Medienverantwortungsbewusstsein." Ich habe da kein Patentrezept, weil die Materie außerordentlich diffizil ist, und weil sich die Dinge verändern und weiterentwickeln." Kopfzerbrechen bereite ihm allerdings die zunehmende Kommerzialisierung. Die Nachricht werde immer mehr zur Ware. "Vielleicht ist das ja ein notwendiger und ganz natürlicher Prozess, da habe ich aber meine Bedenken", meinte Fischer.

Das ganze Interview ist unter http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060131014 nachlesbar. 

Weitere Fotos kostenlos downloadbar unter http://www.fotodienst.at/browse.mc?album_id=385

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