Unternehmen: Risikomanagement mit Lücken

Horváth & Partners Studie: Informationssysteme mangelhaft verknüpft

Formalisiertes Risikomanagement
Über 25% der Teilnehmer haben kein formalisiertes Risikomanagement implementiert. Mehr als 50% der teilnehmenden Unternehmen sehen deutliches Verbesserungspotenzial in ihrem Chancen-/Risikomanagement.(Alle hier veröffentlichten Pressefotos stehen zum honorarfreien Abdruck zur Verfügung.)Download

Wien – Risiken und Chancen rechtzeitig erkennen, bewerten und proaktiv als Management-Informationen aufbereiten: Das hat für Finanzvorstände derzeit höchste Priorität. Allerdings besteht in diesem Bereich bei vielen Unternehmen noch großer Nachholbedarf, geht aus einer aktuellen Studie der Management Consultants Horváth & Partners hervor.

Für die Blitzumfrage "Chancen- und Risikomanagement in wachstumsstarken Zeiten" haben die Managementberater gemeinsam mit dem internationalen Controllerverein (ICV) eine Befragung unter 189 Unternehmen durchgeführt. Die teilnehmenden Firmen waren mehrheitlich international agierende Großunternehmen aus dem Industrie- und Dienstleistungssektor. Die CFO-Panel-Blitzumfrage kann unter http://www.horvath-partners.com/studien kostenlos heruntergeladen werden.

Finanzvorstände sehen Verbesserungspotenzial

Nur acht Prozent der befragten Finanzvorstände sind mit ihrem eigenen Risikomanagement sehr zufrieden, 34% sind zufrieden. Einer der Gründe für die Unzufriedenheit, vermutet Dr. Uwe Michel, verantwortlicher Partner bei Horváth & Partners Deutschland, dürfte in der mangelnden Verknüpfung des Risikomanagements mit den anderen Managementsystemen liegen.

So geben nur rund 40 Prozent der Befragten an, dass Risikoinformationen fachlich in die strategische und operative Planung integriert sind. Mehr als ein Viertel der Unternehmen hat überhaupt kein formalisiertes Risikomanagement-System. Zumindest ein Drittel plant jedoch dessen Einführung.

Die Anzahl der Risikomanager pro Unternehmen variiert je nach Branche. Banken und Pharmaunternehmen beschäftigen beispielsweise mehr Mitarbeiter im Risikomanagement als Handelsunternehmen. Neben der durchschnittlichen Unternehmensgröße als möglicher Einflussgröße dürfte, so Michel, auch der Umstand eine Rolle spielen, dass die meisten Fragestellungen noch auf Themen wie Liquidität, Zins- und Währungsänderungen, Kredit und Zahlungsausfälle abzielen.

"Die meisten CFOs haben zwar mögliche exogene Schocks wie konjunkturelle Einbrüche oder Rohstoffverknappungen auf dem Radarschirm, sind aber mittlerweile starkem Druck ausgesetzt, auch strategische Risiken bzw. Chancen stärker in ihre Risikomanagement-Systeme zu integrieren", sagt Michel. "Wir registrieren einen großen Bedarf an besseren Frühwarnsystemen und Szenarioplanungen", pflichtet Benjamin Kreisler von Horváth & Partners Österreich bei.

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