Dialog in Europa: Programm für Toleranzgespräche fixiert

PEN-Club, Evangelischer Kirche und Club Carinthia stellen Einzelheiten vor

Dr. Alexander Loisel, Club Carinthia, Hon.-Prof. Dr. Michael Bünker, Bischof der Evang. Kirche A.B. in Österreich, Philo Ikonya, Autorin, Dr. Hannes Swoboda, Präsident des Kuratorium DENK.RAUM.FRESACH, Dr. Helmut A. Niederle, Präsident des PEN-Club Austria (v.l.n.r.)
Dr. Alexander Loisel, Club Carinthia, Hon.-Prof. Dr. Michael Bünker, Bischof der Evang. Kirche A.B. in Österreich, Philo Ikonya, Autorin, Dr. Hannes Swoboda, Präsident des Kuratorium DENK.RAUM.FRESACH, Dr. Helmut A. Niederle, Präsident des PEN-Club Austria (v.l.n.r.)(Alle hier veröffentlichten Pressefotos stehen zum honorarfreien Abdruck zur Verfügung.)Download

Wien – Wie weit geht Toleranz und welche Aufgaben haben Staat, Wirtschaft und Gesellschaft? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Europäischen Toleranzgespräche vom 21. bis 23. Mai 2015 im Kärntner Bergdorf Fresach. Der PEN-Club Austria, die Evangelische Kirche und der Club Carinthia haben am Mittwoch in Wien das Programm der international besetzten Veranstaltung vorgestellt. Kuratiert wird sie vom ehemaligen Europaparlamentarier Hannes Swoboda. Rund 20 Denker, Wissenschafter, Philosophen und Ökonomen werden an den zwei Tagen ihre Thesen und Vorstellungen von einer besseren Welt präsentieren. Europaparlamentspräsident Martin Schulz und Bundespräsident Heinz Fischer haben ihr Kommen zugesagt. http://www.fresach.org

Der evangelische Bischof Michael Bünker betonte vor Journalisten, Toleranz als Haltung der Offenheit, des Interesses aneinander und des Bemühens um Verständigung sei in Europa notwendiger denn je. "Heute nehmen islamfeindliche Bewegungen, Rassismus und Antisemitismus in vielen Ländern in bedrohlicher Weise zu. Toleranz braucht Mut und Entschiedenheit, der Intoleranz, wo immer sie auftritt, entgegenzuwirken und eine Kultur des Dialoges und der Verständigung, des Respekts und der Anerkennung zu fördern. Fresach nimmt zur rechten Zeit und am rechten Ort diese Herausforderung an und leistet einen wichtigen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben in einer pluralen und säkularen Gesellschaft."

Der Präsident des Denk.Raum.Fresach-Kuratoriums, Hannes Swoboda, sagte bei der Vorstellung des Programms, Fresach sei aufgrund seiner geografischen Lage und Geschichte ein hervorragender Boden für die Auseinandersetzung mit der Vielfältigkeit unserer europäischen Gesellschaften. Das kleine Bergdorf habe die einmalige Chance in der spannenden Region Kärnten, Slowenien und Friaul, lokale und regionale Eigenheiten mit dem europäischen Einigungsgedanken zu verknüpfen.

PEN-Präsident Helmuth A. Niederle erinnerte an die hohe Bedeutung der Toleranz für die künstlerische und literarische Arbeit, die auch in den geplanten Beiträgen in Fresach zur Sprache kommen werde. Der PEN-Club habe sich stets für die Freiheit der Meinung ausgesprochen und gleichzeitig die Achtung vor der Integrität des Menschen betont. In den Europäischen Toleranzgesprächen sieht der Schriftstellerverband die Möglichkeit, das freie Gedankenspiel zu pflegen und mitzugestalten, das im politischen Diskurs oft vernachlässigt wird.

Humanistische Werte nicht vergessen

Der IT-Experte und Veranstaltungsmanager Alexander Loisel, Vertreter des Club Carinthia in Wien, verwies darauf, dass die großen Technologiefirmen aus dem Silicon Valley heute die internetbedingte Digitalisierung in allen Lebensbereichen forcieren und allein wirtschaftlichen Nutzen, Effizienz und erhöhte Geschwindigkeit in den Vordergrund stellen. Mit den Europäischen Toleranzgesprächen soll ein alternatives Kommunikationsforum geschaffen werden, um Wege aufzuzeigen, dass beim derzeit laufenden Veränderungsprozess humanistische Werte nicht auf der Strecke bleiben.

Hochkarätige Referenten in Fresach

Neben Politprominenz und Medien aus ganz Europa, haben bereits zahlreiche Denker und Macher Ihre Teilnahme zugesagt: die Journalisten Roland Barazon, Philo Ikonya, Martin Traxl und Sonja Sagmeister, die Autoren Alois Brandstetter, Fabjan Hafner und Pravu Mazumdar, die Romanistin Zohra Bouchentouf-Siagh, die Genderforscherin Claudia Brunner, die Migrationsanthropologin Christa Markom, die Nahostexpertin Karin Kneissl und die slowenische Management-Ausbildnerin Danica Purg.

Fresach kann in punkto Dialog auf gute Tradition verweisen: Von 1972 bis 1993, bis zum Fall des eisernen Vorhangs, trafen sich in der kleinen Gemeinde internationale Schriftsteller, um Auswege aus dem Ost-West-Konflikt zu diskutieren. Der Denk.Raum.Fresach setzt diese Tradition fort und verknüpft den wieder dringlichen Ost-West-Dialog (mit Russland und China) mit dem dringlicher werdenden Nord-Süd-Dialog (Afrika, Islam).

Die Finanzierung der ersten Europäischen Toleranzgespräche 2015 erfolgt überwiegend aus privaten Mitgliedschaften und Firmenpartnerschaften, über öffentliche Unterstützung wird noch verhandelt. Eintrittstickets kosten je nach Dauer der Anwesenheit zwischen 80 bis 200 Euro, für Club-Mitglieder, Studenten und Universitätsangehörige gibt es Ermäßigungen. Anmeldungen, Mitgliedschaften und Sponsorings sind über die Webseite http://www.fresach.org möglich.

Pressekontakt: Dr. Wilfried Seywald, presse@fresach.org, Tel. 0699-18114006.
Weitere Fotos zur Veranstaltung auf https://fotodienst.pressetext.com/album/3435

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