Fresacher Wachstumscharta verabschiedet

Gerechtere Verteilung der Ressourcen gefordert

Kuratoriumspräsident Hannes Swoboda Mitunterzeichner der Fresacher Wachstumscharta.
Kuratoriumspräsident Hannes Swoboda Mitunterzeichner der Fresacher Wachstumscharta.(Alle hier veröffentlichten Pressefotos stehen zum honorarfreien Abdruck zur Verfügung.)Download

Fresach – Zum Abschluss der Europäischen Toleranzgespräche 2023 hat das Kuratorium des Denk.Raum.Fresach eine Wachstumscharta veröffentlicht, in der die zunehmende soziale Ungleichheit auf der Welt angeprangert wird. Künftiges Wachstum müsse im Sinne der Nachhaltigkeit gelebt, organisiert und betrieben werden. Nur dann könne jene Dynamik wachsen, die das Leben trägt und die Lebensbedingungen aller verbessert. http://www.fresach.org

In der Einleitung heißt es so, dass der breite Wohlstand in der nördlichen Hemisphäre dem starken Wirtschaftswachstum zu verdanken sei, an dem viele teilhaben – allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Die soziale und ökonomische Ungleichheit sei nicht wesentlich verringert worden, zudem beruhe der Wohlstand auf dem Raubbau an natürlichen Ressourcen und auf der Ausbeutung des Globalen Südens bis hin zur Sklaverei.

Die Initiatoren der Wachstumscharta regen eine gerechtere Verteilung der globalen Ressourcen an, dazu brauche es eine intelligente Kombination von technischen Neuerungen, aber auch Verhaltensänderungen der Menschen – mitsamt Transformation in der Produktion und Nutzung von Energie und Lebensmitteln. Das neue Wachstumsmuster verlange tiefgreifende Veränderungen, von politischen Entscheidungsverfahren über Unternehmensführung bis in den persönlichen Bereich.

Die Wachstums- und Energietransformation dürfe aber nicht an der Demokratie scheitern, weil ihre Instrumente sinn- und zweckwidrig für ökologische Diktate missbraucht werden. "Wir, Staat und Gesellschaft, brauchen eine neue, umfassende Aufklärung als einen demokratischen Prozess wissen- und vernunftbasierter Annäherung an Lösungen und an Kompromisse", heißt es in der Erklärung.

Zukünftiges Wachstum müsse sozial und kulturell sein, umwelt- und menschenverträglich. Es muss zu einem Mehr an sozialer Gerechtigkeit führen. Es muss mehr Wert auf den sozialen Zusammenhalt legen und alle sozialen Schichten wie Regionen einbeziehen. Dieses neu verstandene Wachstum muss zu einer Kultur des Respekts führen - gegenüber allen Menschen, ja allen Lebewesen und der Natur schlechthin. Es muss nicht zuletzt auf Innovationen beruhen, die immer auf ihre sozialen Folgen und Konsequenzen überprüft werden.

Über die Erklärungen von Fresach
Die Abschlusserklärungen der Europäischen Toleranzgespräche von Fresach haben bereits Tradition. 2015 wurde Fresacher Erkläerung zu Toleranz geschrieben, 2016 eine Erklärung zum Klimawandel. 2017 folgte die Fresacher Freiheits-Charta, 2018 die Europa-Charta. 2019 veröffentlichten die Denk.Raum.Fresach-Organisatoren eine Regionen-Charta, 2020 die Corona-Deklaration, 2021 eine Fairness-Charta und 2022 eine Erklärung zur Zeitenwende.

Alle Erklärungen zum Download auf: http://www.fresach.org/downloads/

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