Social Media: "Gekommen, um zu bleiben"

pressetext-Gesprächsrunde auf der Swiss Online Marketing

Marie Christine Schindler und Wilfried Seywald auf der Swiss Online Marketing in Zürich.
Marie Christine Schindler und Wilfried Seywald auf der Swiss Online Marketing in Zürich.(Alle hier veröffentlichten Pressefotos stehen zum honorarfreien Abdruck zur Verfügung.)Download

Zürich – Im Praxisforum der Swiss Online Marketing Messe http://www.swiss-online-marketing.ch findet übermorgen, Donnerstag, eine von der Nachrichtenagentur pressetext unter der Leitung von Wilfried Seywaldorganisierte Podiumsdiskussion zum Thema "Social Media: PR-Blase oder Erfolgschance?" statt. Am neuen Veranstaltungsort im Messegelände Zürich diskutieren ab 16:00 Uhr hochkarätige Experten in der Halle 9.2 über die Zukunft der sozialen Medien. "Social-Media ist kein Hype. Das Thema wird stark diskutiert, weil es neu ist. Über kurz oder lang werden diese Kanäle in die Unternehmenskommunikation eingehen", stellt Autorin und Diskussionsteilnehmerin Marie-Christine Schindler ihren Standpunkt dar.

Zögernde Unternehmer

Dass die Sozialen Medien nur ein kurzlebiges Zeitgeist-Phänomen sind, glaubt inzwischen kaum mehr jemand. "Wir erleben erst den Anfang einer neuen Art der Kommunikation von Menschen, die einander vertrauen, sich interessant finden und eben deshalb Informationen und Gefühle digital austauschen wollen und ihren eigenen, ganz persönlichen Newsticker publishen. Social Media ist gekommen, um zu bleiben", glaubt auch Martin Zimper von der Zürcher Hochschule der Künste. Ob Unternehmen es schaffen, Kapital aus den neuen Kommunikationskanälen zu ziehen, hängt stark von der Führung ab.

"Selbst Firmen, die nicht aktiv teilnehmen wollen, können nicht auf die sozialen Netzwerke verzichten, wenn sie auf dem Laufenden bleiben wollen", glaubt Schindler. Trotzdem gibt es noch zuhauf Unternehmen, die soziale Netzwerke kritisch sehen. "Firmen, die ihren Mitarbeitern verbieten, Facebook in der Dienstzeit zu verwenden, handeln falsch. Jede Firma müsste ganz im Gegenteil versuchen, ihre Mitarbeiter zu motivieren, in ihren persönlichen Accounts auch etwas über ihre Firma zu äußern und zu verbreiten", so Zimper.

Problem Privatsphäre

Die Verwendung von Social Media hat gerade für Firmen auch ihre Tücken. "Wer nur Werbebotschaften und PR plakatieren will, für den ist Social Media kein Kanal. Es ist eine Frage der Unternehmenskultur und der Offenheit gegenüber Kunden und Mitarbeitern, ob man einen Social Media Auftritt hat oder nicht", erklärt Zimper. Bei entsprechender Vorarbeit gibt es nicht viel zu verlieren. "Wenn die Prioritäten entsprechend gesetzt werden, sind soziale Medien kein Zeitkiller, obwohl es anfangs sicher einige Zeit dauert, bis alle Beteiligten die nötige Routine haben", sagt Schindler.

Zur Problematik der schwindenden Privatsphäre gibt es verschiedene Ansichten. "Wir werden künftig in einer Gesellschaft leben, in der es fast keine Geheimnisse mehr geben wird. Ich finde das ganz gut", ist Zimper überzeugt. Kritiker wollen das jedoch nicht einfach akzeptieren. "Auf die Herausforderungen um die Wahrung der Privatsphäre gibt es noch keine endgültigen Antworten", so Schindler. An den Strukturen der sozialen Medien wird sich vermutlich noch einiges ändern, auch wenn sich die erste Aufregung um das Thema gelegt hat.

Nach dem Tumult

"In Zukunft wird nicht mehr von Social-Media-Kommunikation, sondern von einer integrierten, crossmedialen und vernetzten Online-Kommunikation gesprochen werden", glaubt Schindler. Die grundlegenden Motivationen, die Menschen in die sozialen Netzwerke locken, könnten aber auch zu ganz neuen Entwicklungen führen. "Die Technik ändert sich, aber der Mensch ändert sich nicht. Uns interessieren andere Menschen, ihr Leben, vor allem aber die großen Wendepunkte ihres Lebens und die Frage: Gibt es da draußen auch noch andere, die so ticken wie ich? Ich könnte mir vorstellen, dass künftig menschliche Begegnungen über Kontinente hinweg als Hologramme gebaut werden", spekuliert Zimper.

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