ADX Energy geht neue Wege bei der Exploration

Mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung sollen Glaubwürdigkeit und Vertrauen heben

ADX Energy Technik Chef Paul Fink und CEO Wolfgang Zimmer setzen in Rumänien auf Bürgerbeteiligung.
ADX Energy Technik Chef Paul Fink und CEO Wolfgang Zimmer setzen in Rumänien auf Bürgerbeteiligung.(Alle hier veröffentlichten Pressefotos stehen zum honorarfreien Abdruck zur Verfügung.)Download

Timisoara – Neue Wege beim Auffinden von Erdöl und Erdgasfeldern geht die österreichisch-australische Explorationsfirma ADX Energy http://www.adxenergy.com.au. Bestärkt durch die guten Erfahrungen in Tunesien unterstützt das Unternehmen auch in Rumänien Bürgerbeteiligung und Transparenz. "Nur durch die Einbindung der lokalen Bevölkerung und Behörden kann das Vertrauen langfristig aufgebaut werden, um so komplexe und viele Jahre dauernde Projekte wie eine Erdölexploration für alle Beteiligten zum Erfolg zu führen", gibt sich ADX-Energy-Technikvorstand Paul Fink überzeugt.

Am 29. November 2012 ratifizierte das rumänische Parlament die Parta-Konzession, schon ab 13. Februar 2013 begann die erste Seismik-Kampagne, um das Rohstoff-Potenzial des Blocks in der Nähe von Timisoara zu heben. "Wir sind die Ersten und Einzigen aus der staatlichen Lizenzvergabe in Runde zehn, die bereits vor Ort investieren. Die anderen Firmen planen ihre Aktivitäten noch oder spekulieren bloß mit dem guten Weiterverkauf ihrer Erdölkonzessionen", sagt Fink und erinnert daran, dass es seit dem Sturz von Ceausescu 1989 in dieser Gegend keine Exploration mehr gab. Für Staatsunternehmen wie OMV-Petrom war die Region bis auf die bereits produzierenden Felder schlichtweg uninteressant, die "Majors" wie Chevron oder ExxonMobil konzentrieren sich auf den Osten und Südosten des Landes oder auf die Tiefwasserexploration im Schwarzen Meer.

Neue Seismik-Technologien

ADX arbeitet mit neuen 3D-Seismik-Technologien, die deutlich präziser sind als herkömmliche Methoden. Damit sind bessere Prognosen zur Ergiebigkeit von Erdöl- und Erdgasfeldern möglich. Das immer vorhandene wirtschaftliche Risiko kann so zusätzlich gemindert werden. Wichtig aber ist den Österreichern und Australiern bei ADX die Langfristigkeit ihres Engagements. "Für uns ist die Region Timisoara kein kurzfristiges Finanzinvestment. Wir wollen hier vor Ort investieren und letztendlich profitabel produzieren, damit alle etwas davon haben", erklärt Fink.

Anfang November beginnt die nächste Seismik-Kampagne - auf einer Fläche von etwa 200 Quadratkilometern in 3D- und weiteren 80 Kilometern 2D-Seismik. Auf insgesamt 20.000 Punkten werden Messungen durchgeführt, bis Jahresende ist dann eine Gesamtfläche von 1.221 Quadratkilometern erfasst - das ist mehr als viereinhalbmal die Fläche des Neusiedler Sees. "Das geht nicht ohne Wohlwollen der lokalen Behörden, Bürgermeister und der betroffenen Bevölkerung, dazu braucht es Bürgerversammlungen und ein offenes Ohr für deren Anliegen", betont Fink. Das von den Seismik-Messungen betroffene Gebiet umfasst ohne die Stadt Timisoara immerhin 16 Dörfer und etwa 70.000 Bewohner.

Bürgerbeteiligung auf mehreren Ebenen

Die Einbindung der örtlichen Bevölkerung erfolgt auf mehreren Ebenen und verläuft ähnlich wie eine Bauverhandlung, auch wenn die Explorations- und Produktionsgenehmigungen schon längst auf höchster Ebene vom rumänischen Parlament ratifiziert wurden. Im Rahmen des Umweltschutzverfahrens können so etwa in Timisoara Bedenken oder Einsprüche vorgebracht und Eingaben gemacht werden. Diese werden dann von der zuständigen Behörde geprüft und wenn relevant an ADX weitergegeben. ADX hat diese Kundmachungen auch auf seine australische Website gestellt, in rumänischer Sprache, und deshalb für Verwunderung bei den dortigen englischsprachigen Investoren gesorgt. "Transparenz macht sich eben oft bei kleinen Dingen bemerkbar", meint Fink. "Es sind nicht die Mega-Events, die zu Transparenz betragen."

Obwohl das Berggesetz es eigentlich nicht vorsieht, haben sich ADX und der lokale Kontraktor auch der langwierigen Prozedur eines lokalen Baugenehmigungsverfahrens unterzogen, so als ob auch bei der Seismik-Messung permanente Strukturen geschaffen würden. "Das gilt strenggenommen natürlich nur beim Bohren - wenn wir eventuell Zufahrtsstraßen bauen, und den Bohrplatz errichten", klärt Fink auf. "Bei der Seismik bleibt nach der Aufnahme eines Punktes bei starkem Regen eigentlich nichts übrig, höchstens eine Traktor oder 4WD-Fahrzeugspur, mit dem der Messpunkt erreicht wurde. Und auch dafür bekommt der betroffene Grundstücksbesitzer Entschädigung, wenn es uns nicht gelingt, den ursprünglichen Zustand sofort wieder herzustellen."

Gehör verschaffen können sich die betroffenen Grundbesitzer und Vertreter der Bevölkerung auch bei Bürgerversammlungen mit der rumänischen Seismik-Firma und ADX-Vertretern. Bis dato gab es davon bereits etwa zehn Veranstaltungen in der Region, auf der auch immer wieder detaillierte technische Fragen zur Seismik-Methode gestellt werden. "Was der Bevölkerung bei der Aufnahme von Seismik-Daten natürlich am meisten ins Auge sticht, sind die kilometerlangen, mit modernster Elektronik ausgestatteten Kabel, die wir für ein paar Tage zur Messung von akustischen Wellen in die Landschaft legen", sagt Fink. Das ruft natürlich Neugier und Fragen hervor.

Etwa 60 Grundbesitzer, landwirtschaftliche Großbetriebe und einzelne Bauern, auf deren Feldern 3D-Seismik aufgenommen werden soll, müssen zudem einzeln besucht werden, erläutert der Technikchef von ADX. Das machen eigens geschulte Leute des sub-beauftragten rumänischen Seismik-Unternehmens. Und wenn es weiteren Erklärungsbedarf gibt, wird ADX tätig. In einigen Fällen kann der rechtmäßige Grundbesitzer gar nicht aufgefunden werden, oder ein Betreten des Grundstücks wird prinzipiell nicht erlaubt. "Da wir eine kleine Firma sind, können wir aber Entscheidungen sehr schnell treffen und gemeinsam mit unseren rumänischen Kontraktoren innerhalb kürzester Zeit ein alternatives Programm planen, dass diese Grundstücke umgeht", sagt Fink.

Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Informationsmaßnahmen über lokale Medien, Webseiten und Anschlägen an Gemeindeämtern und öffentlichen Plätzen. "Wir sind ein börsennotiertes Unternehmen. Für uns ist Transparenz und Offenheit ein Gebot. Dadurch wissen die Leute auch, was wir machen."

Gute Erfahrungen in Tunesien

Gelernt hat ADX aus seinen Erfahrungen in Tunesien. Während der Revolution (Arabischer Frühling) war ADX die einzige Explorationsfirma, die dort an Land nach Erdöl bohren konnte. Dies gelang durch geschickte Diplomatie und die Einbindung von ortsansässigen Persönlichkeiten, Leuten mit hohem Ansehen, die die Situation rund um den Bohrplatz beruhigen konnten. Mit den "sechs Weisen", die von der lokalen Bevölkerung gewählt wurden, gelang es, Agressionen abzubauen und eine positive Balance zwischen dem Unternehmen und der Bevölkerung zu schaffen - und das in einer Zeit, in der die staatliche Autorität entweder nicht mehr anwesend war oder von der Bevölkerung nicht ernst genommen wurde. Die Weisen residierten während der gesamten Bohrung in einem eigens eingerichteten Office nahe der Bohrstelle und hörten sich Anliegen und Probleme an, natürlich ging es auch um Geld und Jobs.

Kompensationszahlungen eine sensible Frage

Auch in Rumänien dreht sich die primäre Frage um Kompensationen für mögliche Beeinträchtigungen, die durch die Seismik-Aktivitäten entstehen könnten. Die sind zwar in Abhängigkeit vom landwirtschaftlichen Gut staatlich festgelegt, aber dennoch ein heikles Thema, da natürlich immer die verschiedensten Interpretationen eines Schadens vorgebracht werden. Da geht es um Entschädigungen für Bauern, Haus- und Grundbesitzer - was vom Ablauf ziemlich aufwendig ist - bei 100 Familien, die allein von der 3D-Seismik betroffen sind, schildert Fink. Allerdings kommt dem großen Aufwand der Kompensationszahlungen entgegen, dass es in Rumänien detaillierte gesetzliche Richtlinien zur Höhe und zum Auszahlungsprozedere gibt.

Kampf gegen unsichtbare Gegner

Während die Fronten im revolutionären Tunesien klar abgesteckt waren, kämpft ADX in Rumänien gegen einen unbekannten Feind. In einzelnen Medien wurden im Frühjahr Vorwürfe laut, die Seismik-Aktivitäten dienten der Exploration von Schiefergas, auch in Rumänien derzeit ein großes Thema. Schiefergas steht allerdings überhaupt nicht auf der Agenda von ADX Energy. Sowohl im Antrag zum Erwerb der Parta-Konzession als auch gegenüber der rumänischen Bergbaubehörde ANPRM (Agentia Nationala Pentru Resurse Minerale) hat ADX dezidiert darauf verzichtet, nach Schiefergas zu suchen. Überdies haben sämtliche geologischen Experten Europas längst festgestellt, dass es im Parta-Block bei Timisoara gar kein Schiefergas-Vorkommen gibt.

Lob den Behörden

In der Zusammenarbeit mit regionalen und nationalen Behörden gibt es hingegen keine offenen Fragen. ADX hat alle Behördenauflagen für die Seismik-Untersuchungen erfüllt, auch die Umweltschutzbehörde ist zufrieden, da ADX völlig transparent agiert, den limitierten Zugang in Natura 2000 Gebieten voll anerkennt und sich einem langwierigen Baugenehmigungsverfahren mit einer großen Anzahl von lokalen Beteiligten unterzogen hat. Zudem hat ADX gemeinsam mit seinem Kontraktor einen eigenen Trupp aufgestellt, um mögliche sichtbare Beeinträchtigungen durch Traktorenspuren zu beseitigen.

Das Ziel dieser kooperativen Vorgangsweise ist klar: ADX will die örtliche Bevölkerung so gut wie möglich involvieren und aufklären, und langfristig Vertrauen aufbauen, um dann in der Bohr- und Produktionsphase wie ein guter alter Bekannter wiederzukommen, der in der Region investiert und dem man auch vertrauen kann. "Transparenz und Offenheit in der Kommunikation ist der Schlüssel zu Vertrauen und Glaubwürdigkeit", unterstreicht Fink. "Und wenn alles klappt, sind am Ende auch gut bezahlte Jobs in Sicht. Das bedeutet gutes Geld, Wertschöpfung und Wohlstand."

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