Daten werden zum Rohstoff der Zukunft

Horváth & Partners ortet großes Wertschöpfungspotenzial

Alexander Vocelka, Partner und Leiter des Beratungsbereichs Risk Management bei Horváth & Partners
Alexander Vocelka, Partner und Leiter des Beratungsbereichs Risk Management bei Horváth & Partners(Alle hier veröffentlichten Pressefotos stehen zum honorarfreien Abdruck zur Verfügung.)Download

Stuttgart/Wien/Zürich – Die Datenmengen werden größer, die Auswertung immer komplexer. Nicht nur soziale Netzwerke, Finanzämter und Sozialversicherungen sammeln Daten, auch jedes Unternehmen muss laufend Informationen verarbeiten, um sich auf dem Markt zu behaupten. Ja noch mehr: "Unternehmen müssen in einem bis dato ungekannten Ausmaß und Tempo ständig neue Datenquellen anzapfen, auf der Suche nach Mustern, Ereignissen und Möglichkeiten", sagt Bestsellerautor Thomas H. Davenport.

Der bekannte IT-Experte und Professor am Babson College Boston hat am Donnerstag eine hochkarätig besetzte Veranstaltung der Managementberatung Horváth & Partners ( http://horvath-partners.com ) in Stuttgart eröffnet. Experten aus der Unternehmenspraxis und Big-Data-Dienstleister gingen der Frage nach, wie Unternehmen mit Big Data neue Erfolgspotenziale erschließen können. "Die statistische und mathematische Analyse hat es ja schon immer gegeben. Neu ist, dass der Datenstrom inzwischen dank der Digitalisierung explodiert und sich dabei im selben Maße dynamisch verändert", sagt Davenport. "Organisationen behalten nur dann die Oberhand, wenn sie das Wertschöpfungspotenzial, das ihnen aus Big Data ersteht, frühzeitig und konsequent zu nutzen beginnen."

Die Strukturierung und Analyse wachsender, schnelllebiger und unsortierter Datenmengen erfährt einen enormen Bedeutungsgewinn und ist derzeit eines der meistdiskutierten Themen in den Managementetagen. Big Data verändert nicht nur Technologie und Managementprozesse, sondern wirkt sich auch auf die grundlegende Ausrichtung eines Unternehmens und seiner Kultur aus. Unternehmen müssen mit dieser neuen Ressource daher auch den Blickwinkel auf betriebswirtschaftliche Abläufe ändern.

Für alle Unternehmensbereiche relevant

In dem rasanten Zuwachs an immer neu generierten Daten sehen Experten nicht nur eine Belastung, sondern auch ein enormes Potenzial zur Steigerung der unternehmerischen Wertschöpfung. Davenport teilt dieses Potenzial in vier Wertkategorien ein: Verbesserte und beschleunigte Entscheidungen, Kosteneinsparungen durch On-Demand-Wertflüsse, Optimierung von Produkten und Dienstleistungen sowie effektiveres Risikomanagement. Mit der systematischen Nutzung von Big Data ergeben sich so konkrete Chancen auf Qualitäts-, Rationalisierungs- und Umsatzvorteile, erläutert der IT-Professor. Dabei können nicht nur Kosten, sondern auch wertvolle Zeit gespart werden.

"Aufgrund des facettenreichen Anwendungsgebiets ist Big Data für alle Unternehmensbereiche relevant - für F&E und die Produktion ebenso wie für Marketing und Controlling und erst recht für den CEO oder den CFO", erläutert Konferenzleiter Alexander Vocelka von Horváth & Partners. Um die in diesen Bereichen vorhandenen Potenziale auch erfolgreich heben zu können, braucht es neben dem technologischen Rüstzeug auch das dafür geeignete Personal. Für Davenport unterscheiden sich die Mitarbeiter, die man für Big-Data-Initiativen benötigt, von herkömmlichen Analysten. "Wir brauchen dafür Data Scientists. Sie haben eine starke mathematische Affinität, gehen mühelos mit Datenmodellen um und entwickeln die im Big-Data-Zeitalter alles entscheidenden Algorithmen, die strategische Entscheidungen vorbereiten und operative Entscheidungen zum Beispiel in der Preisfindung selbständig treffen und umsetzen", so der Experte.

"Big Confusion" vs. "Big Value"

Angesichts der vermeintlich unüberschaubaren Datenmengen rät Dr. Niko Waesche, Global Lead Digital Products beim Marktforscher GfK ( http://gfk.com ), Big Data nicht zu "Big Confusion" werden zu lassen. Er plädiert dafür, diese Herausforderung nicht isoliert zu betrachten, sondern stets im Sinne von sozialen und wirtschaftlichen Trends zu begreifen, die tagtäglich unser Leben bestimmen. Nicht unerwähnt lässt er das Thema Datenschutz und Privatsphäre, das seit dem NSA-Skandal immer mehr an Bedeutung gewinnt. "Daten müssen verantwortungsvoll gesammelt werden. Nur dann kann unser Leben einfacher, sicherer und angenehmer werden. Die konkreten Vorteile reichen von Konsumerfahrungen bis hin zur Gesundheitsvorsorge", erläutert Waesche.

Dr. Lothar Burow, Head of Corporate Business Intelligence bei der Bayer AG (http://bayer.com ), ging in seinem Vortrag der Frage nach, ob Big Data gleichsam automatisch "Big Value" bedeutet. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung gelten Daten - neben Kapital, Arbeitskraft und Rohstoffen - als vierter Produktionsfaktor. Dabei unterscheidet er zwischen sensiblen Unternehmensdaten, "Community-Daten" und externen Big Data, die sich durch ihre große Menge sowie Unstrukturiertheit und Schnelllebigkeit auszeichnen. Um Vorteile aus dieser Datenmenge zu ziehen anstatt von ihr "erschlagen" zu werden, empfiehlt Burow die Anpassung bestehender Geschäftsmodelle und Entscheidungsparadigmen.

Objektive Daten und moderne Algorithmen

Die Unwägbarkeiten in operativen und strategischen Prozessen thematisierte Prof. Dr. Michael Feindt, Gründer und Chief Scientific Advisor des Datenauswertungsspezialisten Blue Yonder (http://blue-yonder.com ). Immer wiederkehrende Denkfehler und Machtkämpfe zwischen verschiedenen Abteilungen mit unterschiedlichen Zielen würden Unternehmen hunderte Millionen Euro kosten. "Mithilfe objektiver Daten und moderner Prognosealgorithmen kann dies vermieden werden, da man dadurch quantitativ bessere Vorhersagen trifft und sich diese auch innerhalb der angegebenen Unsicherheiten befinden. Bei bekannten Kostenfunktionen können so Massenentscheidungen objektiv optimiert und sogar vollständig automatisiert werden", skizziert Feindt das Prinzip der "Prescriptive Analytics", bei dem lernende Algorithmen in Verbindung mit Echtzeitdaten eingesetzt werden.

Ebenso haben Referenten von Zalando, SAP und Daimler Financial Services über ihre Erfahrungen und Herausforderungen berichtet. Während Dr. Andreas Antrup, Head of Data Intelligence bei Zalando ( http://zalando.com ), einen Einblick in die Datenanalytik im Online-Modehandel gewährte, ging Joachim Mette, Director Global Controlling bei SAP ( http://sap.com ), der Frage nach, wie eine Finanzabteilung mit Big-Data-Ressourcen einen Mehrwert für das gesamte Unternehmen liefern kann, etwa um es vor Betrugsfällen zu schützen. Christian Rottenkolber von Daimler Financial Services ( http://daimler-financialservices.com ) erklärte zuletzt, wie professionelles Datenmanagement für die Planung und Steuerung bei Daimler genutzt wird.

Big Data revolutioniert Risikomanagement

Big Data ist mittlerweile in aller Munde, wird aber von vielen immer noch als abstrakter Pauschalbegriff empfunden. Die meisten Unternehmen beginnen erst, den Reichtum in der Information zu erkennen. Horváth-Experte Vocelka machte den praktischen Nutzen unter anderem anhand von operativem und strategischem Risikomanagement anschaulich. "Auch das Risikomanagement im Unternehmen wird dank Big Data eine Revolution erleben. Informationen aus dem globalen Marktumfeld eines Unternehmens beispielsweise, die bisher nur spärlich und sehr schwer zu erhalten waren, sind heute in Echtzeit verfügbar. Dank neuer Bewertungsverfahren ermöglichen sie einem Unternehmen, wesentlich agiler bei gleichem Risikoprofil im Markt zu agieren. Das strategische Risikomanagement wird dadurch also stark quantifiziert. Das operative Risikomanagement wird durch den Datenreichtum von Sensoren in intelligenten Lieferketten, Herstellungsprozessen und Produkten selbst, also dem Internet der Dinge, zu signifikanten Kostensenkungen beitragen. Das ist purer EBIT, der dank Big Data direkt realisiert werden kann", sagte der Partner und Leiter des Beratungsbereichs Risk Management bei Horváth & Partners.

Über Horváth & Partners
Horváth & Partners ist eine international tätige, unabhängige Managementberatung mit Sitz in Stuttgart. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 500 hochqualifizierte Mitarbeiter an Standorten in Deutschland, Österreich, Rumänien, Saudi-Arabien, der Schweiz, Ungarn und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Mitgliedschaft in der internationalen Beratungsallianz "Cordence Worldwide" unterstützt die Fähigkeit, Beratungsprojekte in wichtigen Wirtschaftsregionen mit höchster fachlicher Expertise und genauer Kenntnis der lokalen Gegebenheiten durchzuführen. 
Die Kernkompetenzen von Horváth & Partners sind Unternehmenssteuerung und Performanceoptimierung - für das Gesamtunternehmen wie für die Geschäfts- und Funktionsbereiche Strategie, Organisation, Vertrieb, Operations, Controlling, Finanzen und IT. Horváth & Partners steht für Projektergebnisse, die nachhaltigen Nutzen schaffen. Deshalb begleitet Horváth & Partners seine Kunden von der betriebswirtschaftlichen Konzeption bis zur Verankerung in Prozessen und Systemen.

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