Durchschnittliche Reichweite von Elektrofahrzeugen nimmt deutlich zu

Horváth-Studie: Durchschnittswert aktueller Modelle bereits bei über 200 km

Dr. Stefan Bergsmann, Horváth & Partners
Dr. Stefan Bergsmann, Horváth & Partners(Alle hier veröffentlichten Pressefotos stehen zum honorarfreien Abdruck zur Verfügung.)Download

Wien/Stuttgart – Die durchschnittliche Reichweite von Elektrofahrzeugen hat sich innerhalb der letzten zwei Jahre um rund ein Drittel erhöht. Dies ergibt eine aktuelle Untersuchung der Managementberatung Horváth & Partners im Rahmen ihres "Fakten-Check Mobilität 3.0", der seit 2013 jährlich durchgeführt wird. Fuhr ein Fahrzeug 2011 gemäß Herstellerangaben mit einer Ladung im Schnitt erst circa 150 km, so lag dieser Wert bei allen im Jahr 2013 verkauften Elektrofahrzeugen bereits bei circa 190 km. Eine Fortsetzung dieses Trends in den nächsten Jahren könnte eine entscheidende Rolle für die breite Durchsetzung der Elektromobilität spielen.

"Berücksichtigt man nur Elektrofahrzeuge, die 2013 neu in den Markt gekommen sind, so liegt die durchschnittlich angegebene Reichweite sogar bei über 220 km," berichtet Heiko Fink, Automobilexperte bei Horváth & Partners und einer der Studienautoren. Schrittmacher sind u.a. der Renault ZOE mit 210 km und der Tesla Model S, welcher in der 60 kWh Variante 390 km und in der 85 kWh Variante 502 km angibt. Ohne Berücksichtigung des Spitzenreiters Tesla läge die durchschnittliche Reichweite bei 198 km.

Fink führt diese Entwicklung insbesondere auf fallende Batteriepreise und -gewichte zurück. "Automobilhersteller werden in den kommenden Jahren deutlich höhere Reichweiten in Elektrofahrzeuge verbauen. Wir rechnen damit, dass bis 2020 ein durchschnittliches Elektroauto deutlich über 400 km schaffen kann und damit nicht mehr nur für Kurzstrecken attraktiv ist", so Fink.

Die Zunahme der Reichweite von Elektrofahrzeugen gilt als einer der Schlüsselfaktoren für eine breite Akzeptanz der Elektromobilität bei den Autokäufern und -nutzern. Bislang stellte die relativ geringe Reichweite eine der größten Hürden für den Durchbruch der Elektromobilität dar. "Auch wenn die allermeisten Fahrer pro Tag insgesamt nicht mehr als 40 km zurücklegen, so wünschen sie sich dennoch, mit ein und demselben Fahrzeug sowohl die vielen kurzen als auch die seltenen langen Strecken fahren zu können", so Fink weiter.

Insgesamt fuhren Ende 2013 in Deutschland bereits circa 14.700 PKW elektrisch (rein batteriegetriebene Fahrzeuge und Plug-In-Hybride). Das ist ein Plus von fast 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Österreich waren hingegen 2012 insgesamt gerade einmal etwas über 1200 Elektroautos auf den Straßen unterwegs, und die Zahl der Neuanmeldungen war sogar leicht rückläufig. "Hält der Trend zu größeren Reichweiten an, so könnte dies eventuell auch in Österreich wieder zu einer größeren Attraktivität von Elektroautos beitragen", so Dr. Stefan Bergsmann, Geschäftsführer von Horváth & Partners in Österreich.

Studie:
Im Rahmen des "Horváth & Partners Fakten-Check Mobilität 3.0" analysieren die Berater von Horváth & Partners jährlich die Entwicklung wesentlicher Treibergrößen der Mobilität in Deutschland. Auf der Grundlage der verwendeten IST-Werte rechnen sie dabei das aktuelle Wachstumsmomentum auf das Jahr 2020 hoch. Dieser Hochrechnung werden entsprechende Zielwerte gegenüber gestellt. So lassen sich Aussagen zur Wahrscheinlichkeit der Erreichung relevanter Schlüsselgrößen der Mobilität im Jahr 2020 treffen.

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