Barmherzige Brüder Salzburg: 90 Jahre im Dienste der Hospitalität

Vom Truppenspital zum top-modernen öffentlichen Krankenhaus

Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Salzburg
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Salzburg(Alle hier veröffentlichten Pressefotos stehen zum honorarfreien Abdruck zur Verfügung.)Download

Salzburg – Am 26. Mai 1923 wurde das ehemalige Truppenspital am Kajetanerplatz treuhänderisch an die Barmherzigen Brüder übergeben. Heute - 90 Jahre später - ist die Einrichtung nach großangelegten Umbau- und Renovierungsarbeiten ein top-modernes Krankenhaus mit 235 Betten. Zum Jubiläum blicken die Brüder und ihre Gäste gemeinsam auf die wechselvolle Geschichte des Hauses zurück.

Die Feier anlässlich des Jahrestages findet am 23. Mai ab 11 Uhr in einem Festzelt am Kajetanerplatz statt. Erzbischof Dr. Alois Kothgasser feiert gemeinsam mit den Brüdern, Mitarbeitern und Festgästen einen Dankgottesdienst. Im Anschluss werden Prior Daniel Katzenschläger OH, Gesamtleiter Arno Buchacher, Landeshauptmann-Stv. Walter Steidl, LABg. Dr. Brigitta Pallauf, Arbeiterkammerpräsident Siegfried Pichler und weitere Ehrengäste über das Einst und Jetzt des Hauses diskutieren. Am Nachmittag finden Führungen durch das neu renovierte Krankenhaus und die zum Spital gehörende Kajetanerkirche aus dem 18. Jahrhundert statt.

Top-modernes Krankenhaus

Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Salzburg ist heute ein top-modernes Krankenhaus mit 235 Betten. Jährlich werden mehr als 22.000 ambulante Behandlungen durchgeführt. Insgesamt kümmern sich drei Ordensbrüder, 100 Ärztinnen und Ärzte und 220 Pflegerinnen und Pfleger in sieben Abteilungen (Innere Medizin, Chirurgie, Urologie, Gynäkologie, Anästhesie und Intensivmedizin, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Medizin sowie Radiologie und Nuklearmedizin) um das Wohl der Patienten. Dazu kommen noch einmal 80 weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Verwaltungsbereich. Das Brüderkrankenhaus steht für hohe medizinische Kompetenz auch über die Grenzen von Salzburg hinaus. So nimmt es beispielsweise eine führende Rolle bei den Operationen nach der sogenannten SILS -Methode (Single Incision Laparoscopic Surgery) ein. Dabei wird der gesamte chirurgische Eingriff nur noch über einen später nicht mehr erkennbaren Schnitt im Nabel durchgeführt.

Wechselvolle Geschichte

Streng genommen sind die Barmherzigen Brüder nicht erst seit 1923 in Salzburg. Bereits 1617 wirkten sie auf der sogenannten "Gstättn" im Dienste der Armen. Fürsterzbischof Markus Sittikus hatte den Barmherzigen Brüdern damals am linken Salzach-Ufer ein Krankenhaus mit 14 Betten und einer eigenen Apotheke überlassen. Dort kümmerten sich neun Ordensbrüder um bedürftige Kranke. Das Haus war allerdings nur wenige Jahre in Betrieb. Warum die Brüder Salzburg wieder verlassen haben, ist nicht bekannt.

Die Wiederkehr fand erst 1923 statt, als die Brüder die ehemalige "Heilanstalt für Kriegsbeschädigte" - im Volksmund "Truppenspital" - treuhänderisch übernahmen. Vier Jahre später konnte mit der Bundeskrankenkasse ein Finanzierungsvertrag erzielt werden. Im zweiten Weltkrieg wurde aus dem Spital ein Reservelazarett, die Brüder verloren ihre Entscheidungskompetenz. Außerdem wurde ein Teil des Krankenhauses bei einem Fliegerangriff zerstört. Erst 1951 konnte das Spital mit den Brüdern als Hausherren wieder eröffnet werden.

In den 1950er Jahren kam es zu einem ersten Ausbau. Weitere Sanierungen folgten in den Jahren 1990 bis 2000 und von 2004 bis 2012. Im Zuge der letzten Um- und Neubauprozesse wurde eine Tiefgarage errichtet, die den Kajetanerplatz heute autofrei macht. Seit 2010 gibt es mit Arno Buchacher erstmals einen weltlichen Gesamtleiter. Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Salzburg ist ein öffentliches Krankenhaus und steht allen Patienten unabhängig von ihrer finanziellen Situation, ihrer Religion oder ihrer Herkunft offen.

Hospitalität als Auftrag

"Gutes tun und es gut tun". Das war das Motto des Ordensgründers Johannes von Gott, an dem sich die Brüder und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer Arbeit jeden Tag orientieren. Unter Hospitalität - christlicher Gastfreundschaft - verstehen sie die Zuwendung zum hilfesuchenden Menschen. Sie legen daher in allen ihren Einrichtungen - von Krankenhäusern über Pflegeeinrichtungen bis Drogentherapiestationen - größten Wert auf hohes fachliches Niveau, Menschlichkeit und spirituelle Unterstützung.

Über die Barmherzigen Brüder

Die Barmherzigen Brüder betreiben in 50 Ländern und auf allen Kontinenten Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. Die Spitäler und Pflegeheime des Ordens stehen nach dem Vorbild des Ordensstifters (Hl. Johannes von Gott, 1495-1550) allen Hilfe suchenden Menschen offen - ohne Rücksicht auf deren Religion, Alter, Herkunft oder sozialen Status.

Weltweit werden pro Jahr rund 20 Millionen Menschen durch 53.000 haupt- sowie etwa 7.000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Barmherzigen Brüder in unterschiedlichsten Einrichtungen (Krankenhäuser, Psychiatrische Spezialkliniken, Alten- und Pflegeheime, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, Therapiestationen für Drogenkranke, etc.) behandelt und betreut - viele davon vollkommen unentgeltlich.
http://www.barmherzige-brueder.at

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